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Donnerstag, 27. Juli 2006
hitzige Zeit
Da war ich ja nun so zum ersten Mal allein auf Kundenbesuch. Sonst sind wir ja meistens zu zweit oder mehr Leuten unterwegs. Aber nö, begleiten wollte mich keiner. Naja, die halbe Firma hat sich ja auch schon wieder für zwei Wochen in Österreich einquartiert. Da war mir München oder besser ein kleiner Ort nördlich von Augsburg dann doch lieber.

Nachdem ich dann um drei mit dem Taxi zum Bus, mit dem Bus zum Flieger bin, wurde dann langsam mein Magen flau - um 2 war ja an's Essen noch nicht zu denken, aber so langsam bekam ich Kohldampf. Die Uhrzeit brachte es aber so mit sich, daß am Flughafen leider noch nicht allzuviel Auswahl zu finden war - am Terminal schonmal garnicht. Also ein trockenes Croissant und nen Kaffee reingetan. Im Flieger kam dann immerhin ein kleines Laugenbrötchen dazu, so daß mein Hunger einigermaßen befriedigt war.

München brachte dann noch eine Tüte Gummibären mit sich, die in meine Tasche und diese darauf auf den Beifahrersitz des (übrigens sehr angenehmen) Leihwagen der Marke mit dem großen A und Julia's Liebe im Namen wanderte. Das Navi brachte mich dann schonmal ganz gut in die Nähe dess Kunden. So auf die letzten Kilometer wurde es aber irgendwie zunehmends orientierungslos. Kannte zwei Kreisverkehre nicht, dafür aber einen winzigen privaten Feldweg, der zwischendurch mit einer Schranke abgesperrt ist. Na zum Glück war der Kunde mehr oder weniger gut ausgeschildert.

Den Tag dann angenehm kühl neben einem rauschenden Bach im Büro verbracht und trotz kurzer Nacht und vielen Besprechungen und zwischenzeitlicher Langeweile kaum unter Gähnen gelitten. Alles lief gut und der Feierabend kam auch schnell herein. Als wäre die Wärmewand, gegen die ich auf dem Weg aus dem Büro gerannt war, nicht schon genug, wartete ja noch der Leihwagen auf mich - mitten in der prallen Sonne. Keine Ahnung, welche Temperatur das war, aber sie überstieg meine Saunaerfahrungen anderer Autos bei weitem. Mein Hunger (mittags war irgendwie vergangen, ohne was zu essen und in dem kleinen Ort gab's eh nicht wirklich was) brachte mich schnell auf meine ja noch vorhandene Gummibärchentüte. Blitzschnell kombinierte mein Gehirn aber das Zusammenspiel von heißem Autoinnenraum und darin verstauter Tasche inklusive Gummibären und da war's auch gleich aus mit der Idee von etwas Süssem auf dem Weg zum Hotel - es sei denn, ich hätte die Bären trinken wollen...

Diesmal vom Navi gut geleitet kam ich dann am Hotel an. Was von aussen noch recht urig und gemütlich aussah, entpuppte sich aber dann spätestens im Zimmer doch schnell als leider ziemlich "einfach" gehalten und natürlich direkt der Sonnenseite zugewandt. Hallo sagen brauchte ich dem ausbrechenden Schweiß nicht, der begleitete mich ja sowieso schon alle Nase lang an diesem Tag.
Was soll's, denk ich, das Essen soll vom Hörensagen ja ganz gut sein und mein Magen wird sich freuen. Die kleine Vorsuppe war ja auch mal ganz ordentlich. Was mir danach aber als Cordon Bleu mit Pommes serviert wurde, wurde auch nur vom knurrenden Magen getrieben aufgegessen. Ne, so wirklich war das nix.

Am nächsten Morgen dann frohen Mutes zurück zum Kunden (das Frühstück war immerhin abwechslungsreich und gut) und nochmal den letzten halben Tag bis zum Rückflug bestreiten. Mittags dann ab in's diesmal zum Glück nicht ganz so heiße Auto und ab dafür. Irgendwie hatte ich die komischen Ideen des Navis wohl schon verdrängt, als ich gleich an der ersten Kreuzung nach rechts gebeten wurde, obwohl ich mir sicher war, nach links zu müssen und dachte mir, gut, vertrauste der Dame mal. Als ich dann nach drei weiteren "an der nächsten Abzweigung bitte rechts abbiegen" wieder am Ausgangspunkt war und sie doch wirklich diesmal meinte, links sei die Richtung ihrer Wahl, hab ich das Ding dann komplett abgeschrieben... Nach München zurückfinden ist ja auch nicht ganz so wild, wie einen Kunden mitten in der Pampa. Der Flughafen war auch schnell erreicht und der Wagen abgegeben.

Frisch engecheckt, in der Wartezeit im überteuerten Café (fast 8 € für ein Schinkensandwich und ein Ciabatta mit Tomate und Mozarella) noch ein Mars Volta-Live-Video geguckt und ab in den Flieger. Der war leider ziemlich voll. Zwar hatte ich das Glück, daß mein direkter Sitznachbar auf dem Mittelplatz nicht mit der Enge klarkam und glücklich einen Notplatz hinten einnehmen durfte, aber trotzdem war's eng und für ein Flugzeug echt zu warm. Hamburg hieß mich auch nicht angenehmer willkommen, dafür meinte es der Shuttlebus nach Kiel es aber leider zu gut. Ebenfalls sehr voll, erwisch ich natürlich direkt den Platz, an dem die tolle Lüftung kaputt ist. Das Ding lief die ganze Fahrt auf Hochtouren und liess sich nicht runterregeln. Ich konnte immerhin durch drehen mal meinen linken und mal den rechten Arm einfrieren. Immerhin etwas. Was ein Glück, daß ich danach auch bald wieder in den heimischen vier Wänden die angestaute Abendhitze geniessen durfte.


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