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Dienstag, 16. Mai 2006
Beety's kleine Bücherstube
Leider ist es bei mir in letzter Zeit ein wenig eingeschlafen - das Bücherlesen vorm Schlafengehen - also im wahrsten Sinn des Wortes sozusagen. Damit sich das mal wieder ändert, muss ich mich doch glatt nochmal an die genialen Bücher erinnern, die ich in der Vergangenheit so verschlungen habe. Da bekomm ich wieder mehr Lust, die Augen noch etwas offenzuhalten. Bestimmt.

Und was soll nur ich was davon haben? Da liste ich das ganze doch mal gleich mal hier für die interessierte Allgemeinheit auf:

Terry Pratchett - die Scheibenwelt-Reihe
Nicht nur ein Buch, sondern eine ganze Reihe mit mittlerweile locker 30 eher unzusammenhängenden Büchern und diversen andere Medien. Im Endeffekt dreht sich alles um eine Fantasywelt voller verschrobener Charaktere, die allesamt Parodien verschiedenster Themen durchleben. So wird in "Voll im Bilde" mal eben die Filmindustrie erfunden und man sieht eine riesige Frau mit dem Bibliothekar der unsichtbaren Universität - seines Zeichens ein Orang-Utan - an dem Turm besagter Universität hochklettern. "Rollende Steine" bringt den Rock & Roll mit sich - und das natürlich grad als der Tod seine Midlife Crisis hat und seine ihn stellvertretende Enkelin sich in den Gitarristen einer Band verliebt. Mit literarischen Vorlagen wird es auch nicht so genau genommen, wie u.a. das reich bebilderte "Faust Eric" beweist. Alles in allem eine sehr wunderbare Welt für alle, die gern viel lachen.

Frank Herbert - Der Wüstenplanet
Gilt ja fast als Herr der Ringe der Sci-Fi-Welt. Nochmal einen Tick gewaltiger und pompöser (entsprechende Vorstellungskraft vorausgesetzt) als David Lynch's schon sehr gute Verfilmung. Wie so oft im Genre üblich natürlich der Beginn eines ganzen Zyklus, der sechs Bände umfasst. Bis Teil 4 ist das ganze auch noch sehr flüssig lesbar, danach wird's zäh. Den sechsten Band hab ich bereits zweimal nach den ersten Kapiteln zurück ins Regal gestellt. Weitere Bücher dieses Universums gibt es auch von Frank Herbert's Sohn, wobei ich die bisher nicht kenne.

Philip K. Dick - Träumen Androiden von elektrischen Schafen?
Die Romanvorlage zu Ridley Scott's Meisterwerk "Blade Runner" - wird auch heutzutage oft unter diesem Namen verkauft. Das Buch nimmt aber einen völlig anderen Verlauf als der Film und geht noch weiter auf die ethische Problematik von Androiden mit einem Bewusstsein ein. Wer den Film mag, sollte das Buch dazu kennen!

Douglas Adams - Per Anhalter durch die Galaxis
Ein Kommentar ist wohl unnötig - von diesem Meisterwerk des skurillen Sci-Fi-Humor sollte wohl spätestens seit dem Film jeder gehört haben. Mir hat die gesamte Buchreihe sehr gefallen, wobei der letzte Teil die Story doch etwas zu sehr durcheinander brachte und irgendwie unfertig wirkte. Schade, daß dieser großartige Autor nicht mehr unter uns weilt!

Terry Jones - Douglas Adams' Raumschiff Titanic
Was kommt wohl raus, wenn man einen Monty Python-Veteranen an die Roman-Fassung eines von Douglas Adams' erdachten Computerspiels lässt? Ein herrlich verrücktes Buch über einen Weltraum-Luxusliner mit einer tickenden Zeitbombe, diversen blinden Passagieren und einer ihres gleichen suchenden computergesteuerten Bürokratie an Bord!

Terry Pratchett & Neil Gaiman - Ein gutes Omen
Noch eins dieser parodierenden Bücher, die ich so liebe. Diesmal geht's um das jüngste Gericht. Der Dämon Crowley versucht zusammen mit dem Engel Erziraphael, die Apokalypse zu verhindern. Leider wurde der Antichrist bei der Geburt mit einem anderen Baby vertauscht, was die Sache nicht grad einfach vereinfacht. Währenddessen machen sich die frisch modernisierten apokalyptischen Reiter schonmal auf ihren Motorrädern auf den Weg...

Ephraim Kishon - Total verkabelt
Seine Kurzgeschichten sind allgemein ja schonmal Satiren aller erster Güte - aber grad dieses Buch mit gesammelten Werken über unsere moderne Medienwelt sei mal jedem ans Herz gelegt - nach der Lektüre nimmt man doch so einiges leichter!

Miles Davis - die Autobiographie
Etwas wie die Jungfrau zum Kinde kam ich zu diesem Buch. Miles Davis war für mich vorher ein Jazmusiker unter vielen, aber spätestens nach diesem Buch ist er für mich viel mehr. Miles beleuchtet sein gesamtes Leben - und das war alles andere als einfach - Vor allem die einen Goßteil des Buches ausmachenden 40er bis 60er entführen in eine drogengeschwängerte Szenerie großer Jazzheroen, die plötzlich garnicht mehr so groß erscheinen. Bis auf die persönlichste Stufe heruntergebrochen wird das Leben eines gefeierten Künstlers dargestellt, mit dem kaum einer tauschen wollen würde. Sehr eindrucksvoll!


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