freeQblog
Mittwoch, 6. Juni 2007
Der Computer, das unbekannte Wesen
Die Diagonale rief mir Film-Klischees in den Kopf, die ich eigentlich schon längst mal hätte bloggen können. Ich glaub, fast jeder Gruppe Menschen hat ein bestimmtes Gebiet, mit dem sie in Filmen auf dem Kriegsfuß stehen. Was wird dort auch immer alles so unrealistisch dargestellt? Was die Arztserien für echte Ärzte oder die Polizeiserien für echte Polizisten, sind sämtliche in Filmen und Serien verwendeten Computer für einen Programmierer wie mich.

Was in Sci-Fi-Filmen ja noch passend sein mag, wird in normalen zu unserer Zeit auf der Erde spielenden Streifen schnell zu hahnebüchenem Blödsinn.

Hier mal ein paar Beispiele der Leuteverblödung in bekannten Kino-Blockbustern:

Das Betriebssystem - Natürlich arbeitet man in Filmen nicht wie über 90% der Leute mit Windows, MacOS oder Linux. Nein, man hat doch in jedem Film ein völlig neues intuitives Betriebssystem, das immer genau weiß, was man will. Wie in den Studios ganze Straßen als Kulisse entstehen, tun die Programme es auch in Computern. Weiß Gott warum - einfach Windows verwenden und den Zuschauern etwas vertrautes zu zeigen, ist wohl zu einfach. Lediglich MacOS scheint sich doch überproportional durchzusetzen. Woran das wohl liegen mag? Wenn man genau hinschaut, findet man auch die dazugehörigen Macs in extrem vielen Filmen wieder - ob in 24, Men In Black 2 oder The Beach - überall weiß man den angebissenen Apfel zu schätzen.

Wireless Anything - Computer können in Filmen natürlich überall, ob mit Kabel oder ohne, ob in der hinterletzten Wüste oder tief unter der Erde, im Internet surfen und eignen sich natürlich auch dazu, sich in jedes noch so geheime Netzwerk einzuhacken. In Independence Day kann man sogar mit einem alten Powerbook (schon wieder Apple) in die Computersysteme eines außerirdischen Raumschiffes eindringen und dieses umprogrammieren. Ähnliche Genies sind auch die Lone Gunmen aus Akte X, schaffen sie es doch, mit ihrem Übertragungswagen in jedes Netz zu hacken und immer die geheimsten Akten zu besorgen. Dass die geschädigten natürlich merken, dass und vor allem von wem sie gehackt werden, ist Ehrensache - so bringt man Verfolgungsjagden ins Spiel!
Genauso lassen sich natürlich sämtliche noch so riesige Datenmengen per Diskette auf jeden Rechner hoch oder runterladen. Dazu gibt es dann eine spannende Fortschrittsanzeige, zu dessen Ende sich oft entweder ein Rechner-Absturz oder ein Entddecktwerden des spionierenden Schauspielers gesellen. Und sollte mal keine Diskette zur Hand sein - wie wir alle wissen, kann man von jedem Rechner in Sekundenbruchteilen eine Mail mit mehreren Gigabyte-großen Anhängen verschicken!

unkaputtbar - Rechner in Filmen halten natürlich alles aus. Powerbooks, die wie in Sex In The City stundenlang ohne Netzteil laufen, sind genauso kein Problem, wie einen Computer mal eben ins Wasser zu schmeissen. Ist doch klar, dass der nachher noch läuft. Abstürze gibt es natürlich auch nicht, wo kommen wir denn da hin.
Allerdings gibt es auch wieder die genauen Gegenbeispiele - nämlich wenn solche Pannen zur Spannung beitragen sollen. So sieht man dann rückwärts laufende Uhren bis der Akku zur Neige geht oder ein Computer stürzt wild blinkend und dröhnend ab, um dann in Rauchentwicklung, vielleicht etwas Feuer oder einer Explosion endgültig sein Leben auszuhauchen.

Geräuschentwicklung und hübscher Schnick-Schnack - natürlich muss ein Computer auch zu jeder Eingabe oder jedem Ablauf auf dem Bildschirm wilde Geräusche von sich geben. Die obligatorischen Schreibmaschinen-Sounds beim Tippen sind da nur der Anfang. Sobald man mit wilden Textkommandos irgendwelche Berechnungen auslöst, werden aus einer reinen Textoberfläche plötzlich untermalt von nachgeahmtem Nadeldruckergetöse, Fiepen und rattern 3D-Szenen gemalt oder man kann über die frisch gehackten Satelliten auf die Erde heruntergucken und so weit heranzoomen, um einer Ameise beim Pinkeln zuzusehen. Ehrensache, dass die Geräusche keine Lautsprecher benötigen. Dafür beleuchten die Monitore das ganze Zimmer und spiegeln sich im Gesicht des Anwenders oder an der Wand, an der man genau ablesen kann, was auf dem Bildschirm grad vor sich geht.

Aus schlecht mach gut - Besonders toll kann man mit Computern natürlich schlechte Daten verbessern. Da wird ein schlecht aufgelöstes, unterbelichtetes Bild so zurecht gezoomt und aufgehellt, dass man am Ende glasklar jedes Gesicht erkennen kann, auch wenn es vorher vielleicht mal grad 10 Pixel groß war. Fast das selbe geht natürlich auch mit Tonaufnahmen. Jegliches Rauschen, alle im Vordergrund stehenden Geräusche lassen sich ohne viel Aufwand ausblenden, um ein vorher garnicht wahrnehmbares Gespräch aus dem Hintergrund zu hören. Die Aufnahme eignet sich dann natürlich auch noch perfekt dazu, mit der Stimmaufnahme des vermuteten Täters zu vergleichen und eine Übereinstimmung zu erkennen, die wiederum, wie wir eben gelernt haben, durch wildes Blinken und Piepen signalisiert wird.

Selbstredend gibt es nnoch viele weitere Beispiele, unsinniger Computer-Szenen aus Filmen. Aber wozu beschweren? Immerhin sorgt das auch für den einen oder anderen Lacher selbst in den spannendsten Thrillern ;)
Dienstag, 5. Juni 2007
Song gesucht
Bin im Netz mal wieder über ein Stöckchen gestolpert, das mich so unschuldig angeguckt hat und von mir mitgenommen werden wollte. Also los (spontane Antworten gesucht):

Ein Song

… der Dich traurig macht:
Beth Gibbons & Rustin' Man - Spider Monkey

… bei dem Du weinen musst:
Tanita Tikaram - Twist In My Sobriety (die Stimmung des Songs hat mich schon als Kind zum Weinen gebracht. Mittlerweile ist das schon etwas schwerer)

… der Dich glücklich macht:
Ane Brun - Headphone Silence

… bei dem Du sofort gute Laune kriegst:
The Fratellis - Flathead

… bei dem Du nicht still sitzen kannst:
The Fratellis - Flathead

… der Deiner Meinung nach zu kurz ist:
da fällt mir spontan keiner ein. Jeder Song ist schon gut wie er ist - außerdem kann man ihn ja mehrfach hören ;)

… der Dir etwas bedeutet:
Olli Schulz und der Hund Marie - Schritt für Schritt

… den Du ununterbrochen hören kannst:
Beatsteaks - Sharp, Cool & Collected (wechselt aber sehr oft)

… den Du liebst:
Kenji Eno - The Fear Theme (The Cinematic Orchestra's Re-Integration) (und ich habe leider noch nie das sehr schwer zu bekommende Original gehört)

… den Du besitzt, aber nicht magst:
Moby - Bodyrock (stellvertretend für fast das ganze Schaffenswerk des Typen - früher mochte ich ihn mal, mittlerweile kann ich ihn nicht mehr ab. Das hier genau auszuführen, würde aber den Rahmen sprengen ;))

… dessen Text auf Dich zutrifft:
Tom Waits - Chocolate Jesus

… von einem Soundtrack:
Kenny Rogers & The First Edition - Just Dropped In (To See What Condition My Condition Was In) (Aus The Big Lebowski - ich liebe diesen Song!)

… den du schon live gehört hast:
Radiohead - Pyramid Song

… der nicht auf deutsch/englisch ist:
Kaizers Orchestra - Bak Et Halleluja

… der von einer Frau gesungen wird:
Ani Di Franco - Paradigm

… eines Solokünstlers:
Tom Waits - I Don't Wanna Grow Up

… Deiner Lieblingsband:
Seafood - I Dreamt We Ruled The Sun (absolut einer der schönsten Songs, die es gibt)

… aus Deiner frühesten Kindheit:
Small Faces - Lazy Sunday (zwar noch weit älter als ich, aber einer der Songs, die mich im Radio bereits als Kind zum Mitwippen brachte und das immernoch tut)

… mit dem Du Dich identifizierst:
ganz schwer... - so wirklich identifizieren kann ich mich selten mit einem Song, da jeder doch irgendwo persönlich ist...

… den Du Deinem Schwarm vorsingen würdest:
Ich und singen? Na gut, meiner Leipzigerin kann ich was vorsingen, aber nur ohne versteckte oder offene Mikros in der Nähe ;) Textlich würd ich da folgendes wählen: Kante - Wenn man im Atmen innehält

… zum Küssen:
Damien Rice - Delicate

… zum Kuscheln:
Zero 7 - Somersault

… der Dich an Deinen letzten Liebeskummer erinnert:
Nine Inch Nails - Fragile

… der von Sex handelt:
Bloodhound Gang - The Bad Touch (sorry, etwas feinfühligeres kam mir grad nicht in den Sinn)

… der Dich an einen Urlaub erinnert:
The Cat Empire - The Chariot (nicht an einen bestimmten, aber bestimmt an Urlaub)

… der Dir peinlich ist, dass Du ihn gut findest:
Brigitte Mira - Was machst du mit dem Knie lieber Hans (Bei Recherche nach alter Musik für den 80sten Geburtstag meines Opas drüber gestolpert und irgendwie nicht wirklich davon losgekommen)

… den Du gerne beim Aufstehen hörst:
The Aquabats - Captain Hampton And The Midget Pirates

… zum Einschlafen:
Ane Brun - To Let Myself Go

… den Du gerne beim Autofahren hörst:
Kasabian - Stuntman

… der Dir schon mal in einer Situation geholfen hat:
Squirrel Nut Zippers - Hell (ohne diesen Song hätte sich zwischen meiner Leipzigerin und mir vielleicht nie das entwickelt, was wir heute zusammen haben)

… dessen Video Du als letztes im Fernsehen gesehen hast:
Ich schaue selten fern - und noch seltener Musikfernsehen. Also nehm ich stattdessen mal YouTube! Und da war's Shy Child - The Noise Won't Stop

… den Du immer wieder hören musst:
Jamie T - Salvador

… der Dich nervt:
aktuell zum Glück gar keiner - liegt auch dran, dass ich netterweise nirgends wehrlos schlimmen Radiosendern ausgesetzt bin...

… der dich rasend macht:
Wham - Last Christmas (vielleicht der schlimmste Weihnachts-Song aller Zeiten)

… den Du von einer/m Freund/in lieben gelernt hast:
Ween - Push Th' Little Daisies

… den du magst, aber die Band nicht:
George Michael - Killer, Papa Was A Rolling Stone (ok, keine Band, aber nix besseres eingefallen)

… den du gerade hörst:
Yo La Tengo - Little Honda

… einer Band, die es nicht mehr gibt:
Iggy & The Stooges - Penetration
Edit: Hab völlig verpasst, dass es die Stooges ja doch wieder gibt. Also gibt's stattdessen die Beatles - Tomorrow Never Knows

Das Stöckchen muss natürlich auch weitergegeben werden. Meine Opfer sind dabei diesmal meine liebste Leipzigerin, der Zampano und die Frau Morphine!
Samstag in Hamburg


und als Support der ebenfalls sehr spitzenmäßige



Ah, das wird genial!

Montag, 4. Juni 2007
Da ist sie wieder weg...
... meine Leipzigerin - und hinterlässt ein großes Loch, dass ich erst in ein paar Wochen wieder füllen kann. Das Schlimme an den gemeinsamen Zeiten, die länger als ein Wochenende sind, ist ja die Tatsache, dass man sich so sehr aneinander gewöhnt und gar nicht mehr ohne einander sein will...
Sonntag, 3. Juni 2007
Kieler Enttäuschung
Da feiert die Kieler Woche schon 125-jähriges Bestehen und die großen Radiosender kündigen eine gemeinsame Riesenbühne an, und dann sowas! Während unser Rock-Sender Delta Radio in den vergangenen Jahren für fünf Euro täglich einige wirklich feine Bands aufgefahren hat, werden sie dieses Jahr zwar kostenlos aber nur zwei der Tage mit eigenem Programm vertreten sein. Und die auftretenden "Bands" sind alles andere als prickelnd. Den einen Tag gibt's Oliver Pocher und eine komische Oldie-Band namens The Stimulators, den anderen eine No-Name-Band, die dafür einen Contest gewinnen muss, Pohlmann und eine bisher noch nicht angekündigte Band. Hoffentlich kann die es rausreissen... Den Rest der Tage bringen die anderen Sender nämlich nur Coverbands und längst vergessene Leute, die lieber vergessen bleiben sollten. Ansonsten gibt's für mich dieses Jahr nur ein paar nette lokale Bands zu sehen. Echt schade, nach der netten Auswahl des letzten Jahres!

Nachtrag: Nach etwas Grüchteküche durchforsten habe ich herausgefunden, dass die noch ungenannte Band ziemlich sicher Dashboard Confessional sein soll. Die sind ja immerhin nicht schlecht... - aber sicher ist noch nix.
Freitag, 1. Juni 2007
Da biste platt
Ich hab mal wieder ein plattdeutsches Sprichwort für euch. Diesmal gilt's wieder das Sprichwort selbst zu erraten. Dürfte nicht all zu schwer sein:
"Beter inne wiede Welt as in'n engen Buk" see de Jung un lött een fleegen.

Freitag, 1. Juni 2007
Beety's Ohrenschmalz - Episode 13
Ein Monat ist's seit der letzten Ausgabe her - da musste endlich mal was neues auf die Ohren! Heute auch gleich formschön als YouTube-Playlist. Die gewohnten kleinen Bandinfos und Links gibt's natürlich trotzdem!



Shy Child - The Noise Won't Stop
Eine Keytar sieht man seit der Synthie-Pop-Zeit der 80er kaum noch. Das New Yorker Duo Shy Child hat sie aber wieder für sich entdeckt und macht zusammen mit einem Schlagzeug einen extrem tanzbaren Indie-Dance.

Shitdisco - I Know Kung Fu (Fan Video)
Zwar ohne Keytar, aber dafür zu viert schlagen die Glasgower Shitdisco in eine ganz ähnliche Kerbe. Synthesizer dominieren den Sound, Gitarren dürfen aber auch nicht fehlen und unter allem treibt das Schlagzeug zum Tanz!

White Rose Movement - Love Is A Number
Ebenfalls sehr elektronisch, aber eher den 80ern als den 90ern verfallen sind die vier Londoner, deren Bandname sich aus Sophie Scholl's Anti-Nazi-Bewegung im Dritten Reich entwickelte. Nicht so revolutionär wie ihr Namensgeber, aber dennoch sehr feine Musik!

The Zutons - Pressure Point
Aus Liverpool stammt die sechsköpfige Band, deren Sound mal als "psychedelic cartoon punk" bezeichnet wurde. Ganz im Zeichen der B52s machen sie einen Rock, der einfach Spaß bringt und natürlich die Füße alles andere als still hält!

Wolf Parade - Modern World
Zum Abkühlen bewegen wir uns noch einmal schnell nach Canada. Von dort stammen nämlich vier Jungs bekannt als Wolf Parade und spielen verschroben, melancholischen Rock, der sich entfernt mit Arcade Fire oder Modest Mouse vergleichen lässt. Diese Vergleiche müssen sie aber alles andere als scheuen!
Mittwoch, 30. Mai 2007
Dingsaller
Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden zählt die Regel nicht
Wegen der Liebenden gibt es Möglichkeit
Und ohne die Liebenden lohnt die Suche nicht

Dingsallerdingsallerdingsdingsaller

Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden ist die süsse Bahn
Neben den Liebenden schmilzt das ewige Eis
aber ohne die Liebenden ist Scheitern programmiert
Du scheiterst heute, scheiterst morgen
scheiterst immer besser
Und irgendwann scheiterst du nicht

Dingsallerdingsallerdingsdingsaller ­ Allerdings

Heute spielt Fortuna wieder Schach mit dir
spekuliert darauf das du die Königin verlierst
Du gehst in die Stadt und findest sie nicht
Es sieht so aus, du verlierst die Partie
Oder vielleicht ­ sie endet mit Remis
Fortuna gibt selten nur Revanche
Besser ein Kuss vereitelt ihre Strategie

Dingsallerdingsallerdingsdingsaller

Über den Liebenden gibt es kein Gesetz
Unter den Liebenden zählt die Regel nicht
Hinter den Liebenden die Worte sind geräumt
Ohne die Liebenden nur sprachlos flaches Land
Trotz blauer Flecke und Blessuren
Ich gebe euch hiermit neue Suren:
Exclusiv für die, für die nichts steht

Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Dingsallerdingsallerdingsdingsaller
Allerdings
Einstürzende Neubauten