Es gibt so Tage...
Manchmal ist ein Tag so schön, dass man sich wünscht, er würde nie zu ende gehen. Manchmal gibt's aber auch welche, die nicht schnell genug vorbei sein können. Dazwischen liegt dann so ne Grauzone mit all den normalen Tagen. Ganz schlimm sind aber die Exemplare, die so nervig und stressig sind, dass man das Ende garnicht erwarten kann, aber auch so vollgeproppt, dass man sich eigentlich wünschen müsste, der Tag hätte mehr als 24 Stunden.
Und genauso einer war heute. Das sind dann so die Momente, wo man echt nicht weiß, wo einem der Kopf steht. Und man schafft sowieso nicht das, was man eigentlich hätte schaffen sollen. Man weiß also schon, der nächste Tag wird wieder genauso. Dazu kommen dann noch schöne Hiobsbotschaften, natürlich noch mehr Arbeit als man sowieso schon hatte und die Gewissheit, dass sowieso wieder Kunden zwangsweise hinten runterfallen müssen und danach doppelt unzufrieden sind.
Das Schlimme daran - so ein Tag hallt nach - zumindest mir fällt's echt schwer, die Arbeit nach Feierabend endlich mal gedanklich beiseite zu legen. Ich denke viel zu viel nach, male mir Horrorszenarien aus und mit Glück fallen mir Dinge ein, die Probleme lösen und den Stress eindämmen können. Und dabei geht es mir noch vergleichsweise gut, wenn ich mir da das Arbeitspensum einiger anderer Kollegen so ansehe. Ich frag mich echt, wie die das machen...
Naja, hoffentlich hab ich mir hiermit erstmal genug von der Leber geschrieben und kann ein wenig abschalten. Dabei zeichnen sich im Kopf so langsam grundlegende Ansätze für die Lösung einiger wirklich großer Probleme ab. So langfristige Dinge. Die müssen noch wachsen - aber ich hab das Gefühl, sie sind bald reif.
So, und nu wird der Kopf dichtgemacht. Mal sehen, womit ich mich zwecks Zwangsentspannung heute so berieseln lasse...
abweichende Norm
Ne ne, nicht abweichen von der Norm! Die Norm ist es, die abweicht - und zwar von fast allem! Nehmen wir mal mich. Auf den ersten Blick ein normaler 27jähriger Kerl, der ziemlich zu einem Bauch neigt. Kein Problem, denkt man sich! Pustekuchen!
Es fängt ja schon am Hals an. Der ist dick - bei einer stämmigen Person wie mir ja nix besonderes. Wenn ich aber mal ein etwas feineres Oberhemd zum Schlips oder so brauche, geht das Übel los! Wer hat bloss die absolut hirnrissige Idee gehabt, die Größen nach Halsweiten zu gestalten? Nehm ich ein Hemd, bei dem ich den obersten Knopf zubekomme, kann ich im Rest des Hemds ne ganze Familie verstecken! Und das, wo ich eh schon recht breit bin.
Zweites Übel: Mein Oberkörper ist relativ lang. Das schliesst Einkaufen in den üblichen Klamottenläden bald aus. Zusammen mit meiner Breite pass ich nämlich garantiert nicht mehr in XL. XXL ist manchmal noch an der Grenze. Wieso sind heutzutage bitte alle Herrenklamotten auf Figur geschnitten? Irgendwer muss da in den letzten paar Jahren nen gewaltigen Hackenschuss bekommen haben. Immerhin passe ich in meine alten Klamotten aus den selben Läden und in den selben Größen heute immer noch locker rein... Naja, denkt man sich, zum Glück gibt es ja mittlerweile in einigen Läden auch endlich große Größen für Männer. Tjaha, aber was da die kleinste große Größe ist, ist für mich immer noch fast ein Zelt. Menschen, die genau dazwischen stecken, sind wohl keine Zielgruppe...
Folgt man meinem Körperbau weiter nach unten, landet man natürlich bei den Beinen. Die sind wiederum ein wenig kurz. In Kombination mit meinem etwas runderen Oberkörper wird der Hosenkauf auch zur reinen Freude. Nicht, dass ich die Hosenweite und Länge nicht finden würde - aber beide in der selben Hose vereint ist schon manchmal ein wahres Kunststück.
Zu guter letzt sind da dann noch die Füsse und der eigentliche Grund meiner Aufregung. Ich brauche nämlich wirklich dringen neue Schuhe. Und ich hab Größe 46. Ein Glück, normalerweise gibt's Herrenschuhe in jedem Wald- und Wiesenschuhladen grad genau bis zu der Größe. Tja, aber das scheint Vergangenheit zu sein. Ich war am Samstag in zwei Deichmännern und wer weiß wo noch, das Größte, was ich da an bezahlbaren Schuhen finden konnte, war 43! Klar, für ein Schweinegeld gibt's auch was größeres, aber das ist ja überall so... Ich also ohne Schuhe von dannen gezogen.
Hoffentlich bringt 2007 ja endlich mal ein wenig Verbesserung. Ich bin doch sicher nicht der einzige mit solchen Problemen, oder?
Abendablauf
nach hause kommen,
tigern,
MSen
meine wortkarge, schüchterne Bettdecke kraulen...
Zuckt jemand mit mir zu "We Will Rock You" mit den Brustmuskeln?
Angriff der gefriergetrockneten Polinnen
Ja - genau der steht kurz bevor! Bestimmt!
Warum ich mir so sicher bin?
Na zum Einen, weil heute an einem Ort, an dem vor einer Woche noch Leute bei über 20° in der Ostsee gebadet haben, jetzt nur noch 1° herrscht und erste Schneeflocken zu sehen waren.
Und zum Anderen, weil sich bei mir seltsame Kontaktversuche polnischer Frauen häufen. Nachdem ja vor einiger Zeit um Mitternacht ein Anruf aus Polen kam, hatte ich mitten im Hotel am Donnerstag noch so einen komischen Anruf. Wer sollte da denn bitte meine Nummer haben? Jedenfalls war's wieder eine Dame mit gebrochenem deutsch und östlichem Akzent, die sogar jemanden mit meinem Vornamen sprechen wollte. zu guter letzt wollte sich dann gestern per Skype eine Polin in meine Kontaktliste eintragen - skeptisch wurde ich, als ich einen ziemlich verdächtigen Link zu einer Fotoseite und ein doch ziemlich an Straßenstrich erinnerndes Minifoto in ihrem Skype-Profil vorfand...
Na da muss man doch nur noch 1 und 1 zusammenzählen! Hilfe!
Blätterhaufen
Um mich herum macht sich die Herbst-Melancholie breit. Allenortens wird man nachdenklich, seufzt Träumen hinterher. Ich mag mich noch nicht so recht einreihen und mitmachen. Irgendwas wehrt sich innerlich dagegen, mal ein wenig Lebensfreude abzulegen und die Melancholie rauszulassen. Ich würd lieber die durchgewirbelten Blätter zusammenhaken und mich gemütlich draufsetzen. Gemütlich ist aber auch das passende Stichwort. Ich kompensiere die fehlende Melancholie mit ziemlich großem Naschwahn und absoluter Faulheit. Mein Mund könnte pausenlos irgendwas knabbern. Keine Chipstüte oder Schokolade ist momentan vor mir sicher. Zudem kann ich mich kein bisschen zu dem dringend nötigen Wohnungsputz bewegen. Eigentlich nicht grad die beste Idee. Vielleicht sollte ich doch lieber den Blätterhaufen wieder durchwühlen und ein wenig Melancholie reinlassen. Kann ja auch gemütlich sein...
Der Ladentraum vom Traumladen
Ich hatte ja im letzten Stöckchen schon kurz einen Laden erwähnt, der so in meinen Träumen rumgeistert und sich immer mal wieder zu einer Idee manifestiert. Irgendwann will ich ihn auch wirklich mal haben, diesen Laden. Irgendwo in einer urigen Strasse zwischen Cafés und anderen kleinen Lädchen. Was es in dem Ding dann zu erstehen geben soll? Tja, da hab ich viel zu viele Ideen. In einigen ist es ja nichtmal mehr ein reinrassiger Laden. Und am liebsten würd ich ja gern mal alles zugleich draus machen. Aber angefangen hat's mal ganz klein als Idee von einem Plattenladen, der möglichst viel in Deutschland schwer zu kriegende Musik anbietet. Imports aus den verschiedensten Ländern, immer natürlich Kram, den ich selbst hören würde und das auch tue. Dazu würden dann natürlich noch ähnlich rare DVDs passen. Und vielleicht noch Buchmaterial passend zum Thema. Und damit man sich alles in Ruhe ansehen und hören kann, müsste man doch gleich noch nebenbei einen kleinen Kaffee oder Drink zu sich nehmen können. So ne kleine Lounge, in der dann vielleicht auch abends mal nette entspannte Partys stattfinden könnten - mit Live-Musik versteht sich. Tja, und warum bietet man passend zu so einer Wohlfühl-Atmosphäre nicht auch noch eine Auswahl an wirklich guten Räucherstäbchen (nicht der Müll aus der Drogerie) und anderen Wohlfühl-Artikeln an? Natürlich alles besondere Sachen, und möglichst trotzdem nicht zu esoterisch oder kitschig, wie's an entsprechenden Ständen auf Märkten ja doch gern mal wird.
Hmm, ja, so in etwa soll er mal aussehen, mein Laden. Sozusagen eine Wohlfühl-Lounge mit Café-Bar und Import-Plattenladen. Schätze aber mal, dass ich dafür mal ein gutes Finanzpolster oder einen wirklich guten Standort in einer weltoffenen Stadt haben muss, um von solchen doch eher selten gesuchten Dingen überhaupt leben zu können... - aber erstmal weiterträumen. Nur so ganz aus den Augen verlieren will ich's auf keinen Fall!
Es werden mal wieder biologisch abbaubare Prügel herumgeschmissen...
und mich hat's dank Eric auch erwischt. Was gibt's diesmal: Nenne jeweils fünf Dinge zu den folgenden Themen:
5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
# etwas mehr Risikobereitschaft
# einen kleinen Laden irgendwo in der Stadt
# finanzielle Freiheit
# mehr Zeit, meine vielen Interessen auszuleben
# mehr Motivation, die fehlende Zeit dann auch wirklich zu füllen
5 Dinge die ich habe, aber lieber nicht hätte:
# eine verdammt unvorteilhafte Haut
# so ein paar wenige Kilos zuviel
# einen damals naiv aufgenommenen Kredit, den es abzuzahlen gilt
# meine oft schwer zu überwindende Trägheit
# einen fünften Platz zu diesem Thema, den ich irgendwie nicht füllen kann
5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
# das Bedürfnis, Popstars zu gucken
# einen Waschbrettbauch
# zuviel Intellekt
# irgendwelche fiesen Krankheiten
# einen Sitz im Bundestag
5 Dinge, die ich habe und auch gerne weiterhin haben möchte:
# die unheimlich liebe und tolle da
# meine Liebe zur Musik
# meinen selten zu brechenden Optimismus
# meinen Waschbärbauch
# die Fähigkeit, auch mal Kind zu sein
5 nette Leute, die auch mal über diesem Stöckchen schwitzen sollen:
# meine liebe beam_on
# die Aurora
# den endlich wieder DSL-gesegneten Martin
# unser Büffelchen
# die schräge diagonale Dame
Stuhltanz
Es ist schon seltsam, was die Gefühle mit einem treiben. Ich sitze grad so richtig zwischen den Stühlen. Habe den Stuhltanz verloren - oder vielleicht grad nicht, und nen weichen Platz auf dem Rasen erwischt...
Auf der einen Seite könnt ich manchmal sofort alles hinschmeissen und ohne nachzudenken nach Leipzig fahren und alles andere hinter mir lassen, egal welche Folgen mich erwarten. Ich hab dann das Gefühl, dass nichts hier oben in meinem Alltagsleben genug Halt bieten würde, um gegen die Sehnsucht nach meiner Leipzigerin anzukommen und doch erstmal alles mit Bedacht zu machen. Andererseits gibt es Momente, in denen ich mich über grad dieses zweigeteilte Leben freue, die Freiheit, sie überall und jederzeit am Telefon haben zu können. Nicht dieses Gefühl, jemanden allein lassen zu müssen, um eine Geschäftsreise anzutreten, das man hat, wenn man zusammen lebt. Dafür die Möglichkeit, vielleicht sogar noch einen Kundenbesuch im Süden Deutschlands mit einem Wochenende in Leipzig verbinden zu können.
Ich weiß manchmal nicht, ob das nun schön ist oder ich mir Sorgen machen muss, zu sehr zwischen den Stühlen zu wechseln. Vielleicht muss ich mir auch nur das beste aus beidem herauspicken. Das süsse, etwas zitronig durchsetzte Gefühl, von jemandem vermisst zu werden und sich auf das Wiedersehen zu freuen und das Wissen, sich frei zu fühlen und seine Liebste trotzdem gedanklich und auch zumindest akustisch nie weit weg zu haben...
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