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Sonntag, 22. Oktober 2006
Review: Broken Flowers
Don Johnston (Bill Murray) mit eiiner seiner Verflossenen und ihrer frühreifen Tochter
Ich bin ja ein riesiger Fan von Jim Jarmusch und Bil Murray. Umso mehr hab ich mich drauf gefreut, den Film "Broken Flowers" endlich mal zu sehen und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Aber letztenendes enttäuschte mich der Film dann leider doch ziemlich. Nicht, dass er wirklich schlecht wäre, aber irgendwie fehlte ihm etwas. Da ich jetzt vielleicht zuviel von der Story verraten könnte, schreib ich mal unsichtbar weiter - wer den Film schon kennt, oder keine Angst vor Spoilern hat, markiert einfach alles unter diesem Absatz mit der Maus, um es zu lesen!

Die Story an sich ist ja ganz vielversprechend. Ein alternder Frauenheld bekommt einen anonymen Brief, in dem er erfährt, dass er einen 19-jährigen Sohn hat und dieser nun nach ihm sucht. Angespornt von seinem Freund macht er sich auf die Suche nach der möglichen Mutter des Kinds. Das Problem des Films ist aber: Wo diese Beschreibung in anderen Filmen vielleicht den Anfang darstellen würde, ist damit bereits fast alles über Broken Flowers erzählt. Man erfährt weder, wer sein Sohn noch die dazugehörige Mutter ist. Klar, so ein Stilmittel wird gern verwendet, der Zuschauer wird ein wenig zum Nachdenken angeregt etc. pp. Nur irgendwie schafft Jim Jarmusch es diesmal leider nicht, mich wirklich zum Denken anzuregen. Es ist leider nichtmal eine wirkliche Entwicklung des Protagonisten erkennbar, der von Bill Murray meiner Meinung nach auch nur halbherzig gespielt wird.

Positives gibt es natürlich auch zu erzählen! Die Begegnungen mit den Verflossenen sind allesamt schön und etwas skurril erzählt und laden doch oft zum Schmunzeln ein. Ebenso kann Jeffrey Wright als Murrays Freund Winston punkten. Aber wie gesagt fehlt dem Ende einfach der gewisse Denkanstoss. Schade, denn die Ansätze sind wie zu erwarten sehr gut...

 
bonafide (Sonntag, 22. Oktober 2006, 15:05  link)
sehr umsichtig, dankeschön ;-)

... wird geschaut.
 
seelchen (Sonntag, 22. Oktober 2006, 16:00  link)
Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht.


 
nyxon (Sonntag, 22. Oktober 2006, 16:06  link)
Dem Kritikpunkt mit dem Ende, dass einfach nicht funktionieren will, stimme ich voll und ganz zu. Ich habe mich am Ende gefragt: Aha, und?
Allerdings mag ich den Stil des Films sehr und empfinde ihn deshalb auch trotz des Endes als gelungen.
Was die Entwicklung angeht, habe ich die Theorie entwickelt, dass diese eben durch die Nichtentwicklung vorhanden ist - paradox, ich weiß, aber so ergibt vieles wieder einen Sinn, meinen Sie nicht auch?
 
beetfreeq (Sonntag, 22. Oktober 2006, 19:47  link)
Hmm, ja, da ist was dran. Spekulieren lässt sich ja eigentlich auch vortrefflich. Ich bin vielleicht auch einfach zu sehr von Night On Earth verwöhnt, der bisher immernoch mein liebster Jarmusch-Film ist und es ja auch schafft, ohne wirklich viel Handlung wunderbar zu sein. Der Stil ist wieder sehr schön, das stimmt. Ein Jarmusch eben. Außer Sofia Coppola fällt mir auch sonst niemand ein, die/der einen ähnlich ruhigen, lakonischen Humor erzählt. Wo wir schon wieder bei Bill Murray sind - in seiner meiner Meinung nach bisher besten Rolle in Lost In Translation!

 
seelchen (Sonntag, 22. Oktober 2006, 19:52  link)
Lost in Translation steht auch noch auf meiner Liste der Filme, die ich noch unbedingt sehen möchte.
Bisher habe ich allerdings nicht die richtige Zeit dafür gefunden.

 
beetfreeq (Sonntag, 22. Oktober 2006, 20:01  link)
Die richtige Zeit ist wichtig - solche Filme sollte man nicht so nebenher gucken, sonst hat man wegen der stillen Momente echt das Gefühl, garnichts wirklich besonderes gesehen zu haben...



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