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Donnerstag, 13. September 2007
Talk About The Blues

Der Song der Blues Explosion ist schon lang ein zeitloser Favorit, das Video ist mir aber erst heute über den Weg gelaufen. Alle Bandmitglieder werden von Schauspielern gespielt. Neben Giovanni Ribisi und John C. Riley ist Winona Ryder als John Spencer dabei und ich muss sagen, sie sieht ihm echt verdammt ähnlich...
Samstag, 8. September 2007
Beety's Ohrenschmalz - Episode 17
Heute ist zwar Samstag und nicht Donnerstag, aber da ich in letzter Zeit so wenig da war, um euch mit feiner Musik zu versorgen, gibt's einfach heute mal die nächste Ladung Ohrenschmalz. Die ist auch mal richtig abwechslungsreich ausgefallen. Die Reise geht von moderner Klassik über kühlen Electro-Soul bis zu rotzigem Rock aus der Kehle von Nick Cave. Für fast jeden was dabei, denk ich.

Ich hab außerdem mal mit der Möglichkeit gespielt, einen eigenen Player bei YouTube zu basteln. Damit wird das Video-Fenster mal ein wenig größer. Zwischen den Songs gewechselt werden kann hier über die Pfeile, die links und rechts am Fenster erscheinen, wenn man mit der Maus drüber fährt.


Clint Mansell - Lux Aeterna
Clint Mansell ist ein musikalisches Chamäleon. Als Leadsänger der Band Pop Will Eat Itself bekannt geworden, vertreibt er sich nun mit elektronischer und klassischer Musik - oft auch miteinander verquirlt - seine Zeit. Besonders seine Arbeit als Komponist der Soundtracks zu den Filmen von Darren Aronofsky, die zum Teil mit dem Kronos Quartet zusammen entstanden, gilt mittlerweile zu recht als Kult.

Recoil - Strange Hours
Hinter Recoil steckt ein weiterer alter Hase. Alan Wilder dürfte vielen noch als ehemaliges Mitglied von Depeche Mode bekannt sein. Sein Projekt Recoil blieb zu unrecht immer im Schatten. Zumindest thematisch passt es allerdings dorthin, denn die Musik Recoils lässt sich in etwa als Industrial-Soul-Version von Moby beschreiben, nur dass Alan Wilder Moby's musikalischen Fähigkeiten um Meilen voraus ist!

Noir Désir - Le Vent Nous Portera
Auch wenn diese französische Band eine tragische Geschichte zur Pause zwang (Sänger Bertrand Cantat schlug seine Freundin in einem Streit bewusstlos, woraufhin sie wenig später starb, und sitzt nun seine achtjährige Haftstrafe ab), bleibt ihre Musik wunderschön. Von punkigem Rock mittlerweile in verspielte, ruhigere Gefilde gewechselt, erschaffen die Jungs eine ganz besondere Stimmung, auch wenn man die Texte vielleicht nicht unbedingt versteht.

Menomena - Muscle And Flo
Experimenteller, aber trotzdem eingängiger Rock steht derzeit hoch im Kurs. Im Stil von TV On The Radio, The Mars Volta und ähnlichen springen auch Menomena aus Oregon durch wild instrumentierte Ohrwürmer. Was erst sperrig vorm Ohr hängt und nur schwer hineinkommt, will später ebensowenig wieder hinaus!

Grinderman - Grinderman
Kommen wir zum dritten Urgestein der Musiklandschaft. Wem Nick Cave kein Begriff ist, der hat ein ganz wichtiges Kapitel Musikgeschichte verpasst. Der gute hat in der letzten Zeit neben seiner Band The Bad Seeds noch einige andere Eisen im Feuer. Eines davon ist seine neue Band Grinderman. Rockig und rotzig, wie man es von ihm kaum noch kennt, bildet die Musik einen kleinen Gegenpol zu den Seeds - ist aber nicht weniger genial!
Sonntag, 26. August 2007
Sonntag, 12. August 2007
Progressive Schmalz von Feinsten
So als typischer Mann ist man ja eigentlich rein biologisch nicht grad geeignet für Musik mit viel Schmalz und Pathos. Wenn diese beiden Zutaten aber mit noch mehr verzerrten Gitarren und extremer Virtuosität daherkommen, werd auch ich weich. Dream Theater ist so eine Band, die es schafft, bei mir auch hart an der Schmalzgrenze schafft, oft gespielt zu werden. Denn die virtuosen Soli machen alles wett - und ein wenig Metal außenrum kann ja nie schaden. Drum gibt's hier mal schnell ein paar nette Songs der Band. Playlist siehe unten!

  • The Dark Eternal Night
    vom aktuellen Album - unbedingt bis zu den Soli durchhalten! ;)
  • Disappear
    Eine der Balladen, die aber mal nicht so schmalzig rüberkommt - auch bekannt aus der modernen Hamlet-Verfilmung von 2000!
  • Learning To Live
    in einer spitzenmäßigen Live-Version
  • Metropolis
    zusammen mit einem Orchester auf ihrer 20th Anniversary Tour
  • Stream Of Conciousness
    zu guter letzt einer meiner Favoriten von genialen Album "Train Of Thought"

Freitag, 10. August 2007
Beety's Ohrenschmalz - Episode 16
Heute hab ich euch mal 5 Videos herausgesucht, die sich angenehm vom üblichen Indie-Rock absetzen. Zwar wird auch heute ein wenig gerockt, aber der Großteil ist eher ruhig gehalten und wartet auch mal mit Akkordeon und ähnlicher Instrumentierung auf!



El Perro Del Mar - Party
Die Gänsehautstimme unter dem Decknamen El Perro Del Mar gehört der Schwedin Sarah Assbring. Die Musik dazu erinnert dabei an den europäischen Pop der 60er. Gepaart mit fast kindlichen unbeschwerten Texten ergibt das eine wunderbare Relax-Musik!

The Decemberists - The Mariner's Revenge
Fünf Jungs aus Oregon zelebrieren eine Mischung aus Indie-Pop und Seemannsmusik. Grad die Verwendung von eher unüblichen Instrumenten wie Akkordeon und die oft lange Geschichten erzählenden Lyrics machen ihre Musik so einzigartig und spannend!

The Mountain Goats - This Year
John Darnielle's Projekt "The Mountain Goats" besteht seit Anfang der 90er und hatte sich der Welt seitdem hauptsächlich durch sehr viele extrem simpel produzierte Alben, auf denen man den Recorder mitlaufen hörte, mitgeteilt. Die letzten Alben wurden aber zunehmends professioneller, ohne der akustischen Musik, die vor allem von Gitarre und Gesang lebt, zu schaden.

Beirut - Postcards From Italy
Beirut ist das Solo-Musikprojekt von Zach Condon, der mal eben für sein Debüt-Album "Gulak Orkestar" so illustre Instrumente wie Geige, Cello, Ukulele, Mandoline, Glockenspiel, Klarinette etc. im Alleingang einspielte. Herausgekommen ist eine geniale Musik, die wie ein modernisiertes Balkan-Orchester klingt.

Gogol Bordello - Wonderlust King
Zu guter letzt wollen wir Gogol Bordello nochmal zu verdientem Airplay verhelfen. Die Gypsy-Punks um Eugene Hütz erzählen wilde Storys mit ihrem Mischung aus Cabaret, Punk, Klezmer und vielen weiteren multikulturellen Einflüssen.
Montag, 30. Juli 2007
Chris Randall
Ich weiß, die Musik nimmt mal wieder Überhand. Aber was soll ich machen, wenn ich mal wieder über so viele feine Künstler stolpere, die einfach viel zu wenig Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit genießen? Selbst die erneuten zwei Wochen beim Kunden in Österreich halten mich natürlich nicht davon ab, gute Musik in die Welt hinaus zu tragen, damit sie gehört wird.

Musik dieser Art macht nämlich z.B. der nette Herr namens Chris Randall. Nachdem er 18 Jahre lang Leadsänger und Kopf der Industrial-Band Sister Machine Gun war, besann er sich auf seine Wurzeln und hat ein wunderbar erdiges Album aufgenommen. Sein Stil leiht sich Elemente bei Tom Waits, Nick Cave und den Einstürzenden Neubauten, zieht alles kräftig durch den Blues und unterlegt es mit einer düsteren Stimmung. Das aus diesen Zutaten entstandene Album namens "The Devil His Due" verdient es, gehört zu werden. Und genau das kann man netterweise auf last.fm tun - kostenlos und in voller Länge. Natürlich gibt's die Musik auch zu kaufen, was man bei einem Künstler wie diesem doch gern tut!

Anbei schonmal ein kleiner Teaser:

Chris RandallThe Devil His Due

Sonntag, 29. Juli 2007
Spectacular Japanese Clubpop
Durch ein Video bei der Morphine bin ich mal wieder an all die schön verrückte Zuckerstangen-Spielzeug-Musik aus Japan erinnert worden, die auch so hin und wieder meine Lautsprecher durchspült. Worum's sich da genau handelt, soll hier mal ein wenig näher beleuchtet werden!



Die Songs im Einzelnen:
  • Fantastic Plastic Machine - Dear Mr.Salesman
    feinste Spielzeugdosen-Sample-Musik
  • Towa Tei feat. Kylie Minogue - German Bold Italic
    Wie der Name schon andeutet, spielt Kylie in diesem Song eine Schriftart namens German Bold Italic!
  • Pizzicato Five - Lesson 3003 (Part I)
    vielleicht die bekannteste Band aus Japan
  • Yoshinori Sunahara - Love Beat
    chilliger Track, wie er fast auch aus dem Westen kommen könnte
  • Kahimi Karie - Good Morning World
    Mega-Star in Japan - die Leute da stehen auf hauchende Stimmen!
  • Yukari Fresh - Fat
    noch ein Beispiel japanischer Verrücktheit
  • Takako Minekawa - Fantastic Cat
    Noch ein Beispiel gefällig?
  • Polysics - Electric Surfin' Go Go
    Die ja schon öfters hier aufgetauchten Polysics als Beispiel für den japanischen Rock

Skvulp
Da wohn ich schon so nah an Dänemark und bekomme trotzdem so gut wie nie etwas von der dortigen Musikszene mit. Eher durch Zufall ist meine Leipzigerin gestern über eine dänische Band gestolpert, die es mehr als wert ist, gefördert zu werden. Grad erst im Herbst 2005 gegründet haben sie im Frühjahr 2007 ihre erste EP veröffentlicht. Diese gibt's netterweise kostenlos auf ihrer Website runterzuladen - und bei mir direkt zu hören:

SkvulpSømandsmol

SkvulpSjuft

SkvulpHavfruen
Skvulp is a danish post-intellectual sailor-jive orchestra founded in the autumn of 2005 and based in the city of Aarhus.

Through modern sea shanties about mermaids, mutiny and marooned meatballs Skvulp describes the lives of those you wish you would dream about more regularly. The lyrics are in danish.
last.fm
Freitag, 20. Juli 2007
Beety's Ohrenschmalz - Episode 15
Es ist mal wieder Zeit für neuen Ohrenschmalz. Und da die sehr rockige Ecke mit meist männlicher Stimme in letzter Zeit ja ziemlich strapaziert wurde, wird's heute mal wieder ein wenig vielseitiger und ruhiger - aber den Anfang machen doch nochmal rockende Gitarren.



Juliette And The Licks - Hot Kiss
Die Gitarren begleiten in diesem Fall die äußerst prägnante Stimme der Schauspielerin Juliette Lewis. Mit ihrem Licks spielt sie schnörkellosen, von Blues und Sex infizierten Rock. Die Bühnenshows sind dabei meist ziemlich ausschweifend. Der guten Musik tut das keinen Abbruch!

The Pigeon Detectives - I Found Out
OK, ganz ohne den typischen Indie-Rock komme ich auch wieder nicht aus. Die Pigeon Detectives aus Leeds haben sich ihre Hörer aber auch verdient. Die Lyrics sind einprägsam, die Riffs gehen in die Beine und ordentlich Potential ist auch noch vorhanden - was will man mehr?

Cold War Kids - Hang Me Out To Dry
Die Kinder des kalten Krieges lassen sich auch zum Dunstkreis Indie-Rock zählen, klingen aber komplett anders. Ähnlich wie die Arctic Monkeys kamen Sie durch's Internet zu ihrem Ruhm, haben sich aber organischer und verspielter Musik verschrieben, die nicht nur mit Gitarren auskommen muss. Da kann man noch viel feines erwarten!

Devics - Red Morning
Die Musik der Devics wird gern als Dream Pop bezeichnet, wird dieser sehr schmalzig klingenden Schublade aber glücklicherweise nicht gerecht. Verträumt, oft melancholisch sind die vier Kalifornier aber trotzdem - sehr hörenswert sowieso!

Tori Amos - Beauty Of Speed (acoustic)
Zu Tori wollte ich eigentlich schon längst mal mehr schreiben. Kommt sie halt anlässlich ihres aktuellen Albums auch erstmal in den Ohrenschmalz. Da mich mit ihrer Musik aber viel verbindet, spare ich mir lange Lobpreisungen lieber mal für einen Extrabeitrag auf. Einen schönen Song - hier in einer sehr persönlichen Piano-Fassung - gibt's aber trotzdem schonmal!
Freitag, 13. Juli 2007
Mike Patton Showcase
Es gibt so einige Musiker, die man kaum einordnen kann. Ständig tauchen sie mit neuen Projekten auf, springen zwischen den Genres hin und her und machen selten etwas abgegriffenes. Mike Patton ist mit seiner einmaligen zwischen Operngesang und wildesten Metal-Geschreie wechselnden Stimme und seiner Experimentierfreude schillerndes Beispiel dieser Art von Musikern. Und da mich solche Leute mit ihrer Musik faszinieren, hab ich mich mal bei YouTube auf die Suche nach Patton's Schätzen gemacht.



Begonnen wird mit dem alten chili-peppers-artigen Hit "Epic" seiner Erfolgsband Faith No More. Mit dieser Truppe feierte er in den 90ern seine bisher größten Erfolge, blieb aber noch sehr zahm.

Noch vor dieser Band gab es aber meinen bisherigen Favoriten seiner Projekte. Mr. Bungle war Patton's erste Band und schaffte durch seine plötzliche Bekanntheit mit Faith No More ebenso den Durchbruch. "Goodbye Sober Day" stammt allerdings von ihrem letzten Album vor der Auflösung der Band.

Peeping Tom ist dagegen sein neuestes Projekt. Zusammen mit diversen Gastmusikern verwirklichte er seine Vision von Pop. Auf "Mojo" wirkte z.B. Beatboxer Rahzel mit.

Auch in der Band Lovage hat Patton mitgewirkt. Zusammen mit Dan The Automator, Kid Koala und Jennifer Charles ist diese Musik noch die eingängigste seines gesamten Schaffens. Hier gibt's den Song "Book Of The Month"

Ganz und gar nicht eingängig ist dagegen Björk's Song "Where Is The Line", zu welchem Mike Patton und Rahzel ihre Stimmen als Instrumente einsetzten.

Die bisher experimentellste Band Patton's ist die Metal-Free-Jazz-Combo Fantômas. Die wilden destruktiven Konzeptalben zwischen Horrorfilm und Zeichentrick sind wirklich harter Tobak. Die Live-Aufnahme "Experiment in Terror" mit Montreux Jazz Festival ist da noch die am leichtesten verdauliche Portion.

Sein neben Fantômas momentan langlebigstes aktuelles Band-Projekt Tomahawk bewegt sich wieder relativ nah an den späten Werken von Faith No More. Waren die ersten Alben dabei noch ziemlich hart, überraschten sie dieses Jahr mit ihrer Vertonung alter indianischer Gesänge. "Mayday" stammt aber noch aus dem Vorgänger.

Zum Abschluss gibt's noch einen weiteren Leckerbissen von Mr. Bungle: "Air Conditioned Nightmare" live vom Bizarre Festival!